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Let's get Hydrogen ready
GLOBAL HYDROGENERATION:
Das Zukunftsprojekt zum Thema Wasserstoff der Messe Berlin
GLOBAL HYDROGENERATION: Das Zukunftsprojekt zum Thema Wasserstoff der Messe Berlin
GLOBAL HYDROGENERATION @ILA2022
Die Messe Berlin ist auf der ILA Berlin 2022 mit seinem neuen Wasserstoff-Projekt GLOBAL HYDROGENERATION an den Start gegangen – ein voller Erfolg.
Eindrücke der Aussteller*innen zum GLOBALHYDROGENERATION-Stand auf der ILA 2022:
News
13. Oktober 2022
VDI-Studie: Wie teuer ist Wasserstoff für die Schiene wirklich?
Interview mit Tobias Bregulla, Mitglied im VDE/VDI-Fachausschuss Wasserstoff und Brennstoffzellen, und Rüdiger Wendt, Mitglied im VDI-Fachbeirat Bahntechnik mehr
29. September 2022
Wasserstoff weltweit günstig
Interview mit Sebastian-Justus Schmidt, Gründer und Vorstand von Enapter. mehr
22. September 2022
Wie baut man einen Wasserstoffzug?
40 Prozent der Bahnstrecken in Deutschland sind bis jetzt nicht elektrifiziert. Wasserstoff ist hier eine der Lösungen um Co2-intensive Dieselzüge zu ersetzen. Doch wie kann das gehen? mehr
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VDI-Studie: Wie teuer ist Wasserstoff für die Schiene wirklich?
Interview mit Tobias Bregulla, Mitglied im VDE/VDI-Fachausschuss Wasserstoff und Brennstoffzellen, und Rüdiger Wendt, Mitglied im VDI-Fachbeirat Bahntechnik
Wie teuer ist Wasserstoff wirklich auf der Schiene? Stellt er eine wirtschaftlich machbare Alternative zu Diesel dar? Wie sieht es im Vergleich zu batteriebetriebenen Zügen aus - und vor allem auch im Vergleich zur Elektrifizierung der Strecken?
Der Verein Deutscher Ingenieure (VDI) wollte das rausfinden und hat sein Fachwissen zum Thema Wasserstoff und Schienenverkehr zusammengebracht.
In Episode 11 des Podcasts GLOBAL HYDROGENERATION stellen zwei VDI-Experten, Tobias Bregulla, Mitglied im VDE/VDI-Fachausschuss Wasserstoff und Brennstoffzellen und Rüdiger Wendt, Mitglied im VDI-Fachbeirat Bahntechnik Ergebnisse und Empfehlungen des Impulspapiers vor.
Das Besondere an der Studie ist: Der VDI hat nicht nur im Detail die Kosten, sondern auch Effizienz verschiedener Antriebslösungen verglichen - Zahlen, an die man sonst schwer rankommt.
Das Ergebnis: Wasserstoff ist keineswegs immer die teuerste Lösung, wie oft propagiert wird. Sie ist wesentlich günstiger als Diesel, auch als die Elektrifizierung - nur teurer als Batterie. Und der gegenüber hat Wasserstoff den Vorteil, dass er nicht nur einen Zug fahren lassen kann, sondern auch ein Speichermedium von erneuerbarer Energie ist. Denn die braucht man, will man in einer Zeit einer Dunkelflaute - also wenn weder die Sonne scheint, noch der Wind weht - grünen Strom haben möchte.
Das ist besonders relevant für die Strecken, die Strecken man nicht elektrifizieren kann oder möchte. Die Elektrifizierung ist in vielen Fällen die erste Wahl, denn sie nutzt Energie besonders effizient. Aber der Ausbau der Infrastruktur ist teuer. Die Kosten für die Errichtung der Oberleitungsanlagen sowie notwendige Begleitmaßnahmen liegen laut DB Netz durchschnittlich bei mehr als 1,5 Millionen Euro pro Kilometer.
Die Experten vom VDI, Rainer Wendt und Tobias Bregulla, meinen deshalb: Für die Energiewende auf der Schiene braucht es den Energiemix. Im Podcast GLOBAL HYDROGENERATION in Episode 11 erklären sie, was es dafür braucht: Eine Kooperation zwischen den relevanten Akteur:innen, um zum Beispiel Infrastruktur wie Wasserstofftankstellen gemeinsam zu nutzen, klare Zuständigkeiten für deren Aufbau und Wartungen und vor allem die Erkenntnis: Alternative Antriebsmöglichkeiten sind im Schienenverkehr jetzt schon wirtschaftlich.
Am 23.11.2022 gibt es zum Thema Wasserstoff auf der Schiene ein Webinar. Mehr Informationen hier: https://www.vdi.de/veranstaltungen/detail/vdi-webinar-wasserstoff-fuer-den-schienenverkehr
Die beiden Experten hatten die Studie bereits auf der InnoTrans 2022 bei uns auf dem Stand der GLOBAL HYDROGENERATION vorgestellt, wo wir unter anderem Dr. Sigrid Evelyn Nikutta als Interview-Gast begrüßen durften.
Wasserstoff weltweit günstig
Interview mit Sebastian-Justus Schmidt, Gründer und Vorstand von Enapter
n Episode 10 des Podcast GLOBAL HYDROGENERATION spricht die Journalistin Anna Loll mit Sebastian-Justus Schmidt, Gründer und Vorstand von Enapter.
Sebastian-Justus Schmidt ist seit mehr als 30 Jahren erfolgreich in der Softwareentwicklung tätig. 1999 hat er die SPB Software, eines der weltweit innovativsten und erfolgreichsten Unternehmen für mobile Software, als CEO mitgegründet.
Auf Wasserstoff ist er aus privaten Gründen gekommen - bei dem Bau seines Familienhauses in Thailand. Off-the-Grid und nachhaltig sollte es sein. Das geht mit Batterien nicht so gut wie mit Wasserstoff. Um den zuhause bei sich zu nutzen, experimentierte Sebastian-Justus Schmidt mit Elektrolyseuren der italienischen Firma ACTA. 2017 kaufte er das Unternehmen und nannte es in Enapter um: “En” steht dabei für “Energie” und “apter” für “adapter”. Denn mit Enapter verfolgt Schmidt mit seinen Kolleginnen und Kollegen eine große Vision: Enapter soll Wasserstoff günstig verfügbar machen, weltweit, und so in die breite Nutzung bringen - für Privatpersonen wie für große Unternehmen und damit den CO2-Footprint weltweit maßgeblich senken.
Im Interview im Podcast GLOBAL HYDROGENERATION erzählt Sebastian-Justus Schmidt, wie sich sein Weg entwickelt hat, wieso er glaubt, dass Wasserstoff keinesfalls der Champagner der Energiewende ist, sondern tatsächlich günstiger ist als Erdgas. Er erklärt, dass er einen guten Track-Record bei Zukunftswetten hat, wieso Dezentralisierung in der Energiewende günstig und nachhaltig ist und was es für die Energiewende am Ende vor allem braucht: Initiative, Ausprobieren und Mut - statt eines Wartens auf die staatliche Förderung. Denn die hatte Enapter nie und ist jetzt eines der Hot-Shots der Branche.
Wie baut man einen Wasserstoffzug?
40 Prozent der Bahnstrecken in Deutschland sind bis jetzt nicht elektrifiziert. Wasserstoff ist hier eine der Lösungen um Co2-intensive Dieselzüge zu ersetzen. Doch wie kann das gehen?.
Siemens Mobility hat 2017 seine Ingenieure zusammengebracht und “Mireo Plus H” gebaut - ein Zug betrieben mit Wasserstoff. Siemens stellt ihn jetzt, diese Woche, vom 20. September bis zum 23. September 2022, auf der InnoTrans in Berlin vor.
Entstanden ist das Projekt gemeinsam mit der Deutschen Bahn, getauft haben die Unternehmen es “H2goesrail”. Gefördert wird H2goesRail im Rahmen des Nationalen Innovationsprogramms Wasserstoff- und Brennstoffzellentechnologie mit insgesamt 13,74 Mio. Euro durch das Bundesministerium für Digitales und Verkehr (BMDV).
Als Zweiteiler hat der Mireo H Plus eine Reichweite von bis zu 800 Kilometern, ist so leistungsfähig wie elektrische Triebzüge und zeichnet sich durch eine hohe Antriebsleistung von 1,7 MW für bis zu 1,1 m/s² Beschleunigung und eine Höchstgeschwindigkeit von bis zu 160 km/h aus. Eine dreiteilige Variante hat eine Reichweite von 1.000 Kilometern. Jeder ausgelieferte Zug kann über die Lebensdauer von 30 Jahren bis zu 45.000 Tonnen CO₂ gegenüber entsprechenden Autofahrten einsparen.
Der Mireo Plus H wird 2023 Testfahrten in Baden-Württemberg aufnehmen. Ab 2024 ist er für das Projekt H2goesRail im regulären Fahrgasteinsatz zwischen Tübingen, Horb und Pforzheim unterwegs und ersetzt einen dort fahrenden Dieseltriebwagen.
Im Interview im Podcast GLOBAL HYDROGENERATION erzählt Jochen Steinbauer, wie es zu dem Projekt 2017 gekommen ist - was dafür die Voraussetzungen, aber auch die Herausforderungen waren, vor allem technischer Natur, wie viel “Tüftelei” und Kreativität in dem neuen Wasserstoffzug von Siemens steckt - und worauf er sich persönlich besonders freut.
Eine globale Vision: Wasserstoff oder Eismaschinen am Nordpol. Interview mit Martin Ecknig, CEO der Messe Berlin.
Martin Ecknig, CEO der Messe Berlin, hat eine Vision: er möchte alle relevanten Akteure zum Thema Wasserstoff zusammenbringen, auf der Plattform “GLOBAL HYDROGENERATION”, langfristig vielleicht sogar auf einer globalen Messe.
Denn auch wenn Messen CO2 verursachen - durchschnittlich 30 kg CO2 produziert jede Besucherin, jeder Besucher allein bei einer Teilnahme an einer Veranstaltung, hinzukommen noch die An- und Abreisen, oft mit dem Auto oder Flugzeug - sind Messen doch Teil der Lösung, das glaubt zumindest Martin Ecknig. Das gelte es zu besprechen und weiterzuentwickeln, denn Wasserstoff stehe als Technologie jetzt an einem “Tipping Point”, es gehe jetzt darum die Energiewende zu beschleunigen und möglichst nachhaltig und bald in die Umsetzung zu kommen.
Wie er das machen möchte, welche Erwartungen er an die Politik hat, aber auch an seine eigene Branche und was das alles mit Eismaschinen am Nordpol zu tun hat, das erzählt Martin Ecknig der Journalistin Anna Loll im Interview in Episode 2 des Podcasts “GLOBAL HYDROGENERATION”.
Hören Sie jetzt in unseren Podcast rein!
Herzlich Willkommen zu unserem Podcast GLOBAL HYDROGENERATION
Let’s get hydrogen-ready! Die Journalistin Anna Loll hostet das Projekt, die Messe Berlin sponsort es.
Im Podcast spricht Anna Loll mit hochkarätigen Expertinnen und Experten aus der Forschung, Entscheiderinnen und Entscheidern aus Wirtschaft, Gesellschaft und Politik über Wasserstoff und die Energiewende.
Es geht darum nach Lösungen zu suchen für eine möglichst CO2-freie Wirtschaft und Gesellschaft. Dabei geht es nicht darum Wasserstoff “zu promoten”, sondern wirklich zu hinterfragen: Was ist der Mehrwert von Wasserstoff, in welchem Bereich? Wie bringen wir ihn auf die Straße, in die Luft, auf die Schiene? Haben Endverbraucher*innen hier eine Chance bald mit Wasserstoff statt Gas zu heizen? Was sind die Limitierungen von Wasserstoff und natürlich: Was brauchen wir ganz grundsätzlich, um die Energiewende zu schaffen, wenn möglich vor 2040? Welche Projekte gibt es in der Wirtschaft, wie gehen die Unternehmen mit der Energiekrise um?
Insgesamt sind für die erste Staffel zehn Folgen geplant, wir veröffentlichen sie wöchentlich immer donnerstags ab dem 28. Juli 2022.
In der ersten Episode präsentiert Anna Loll ein Gespräch mit Stefan Gelbhaar auf der ILA, der Internationalen Luft- und Raumfahrtausstellung, die Ende Juni in Berlin-Brandenburg stattgefunden hat.
Stefan Gelbhaar ist Mitglied im Bundestag für Bündnis90/Die Grünen, deren verkehrspolitischer Sprecher sowie Aufsichtsratsmitglied der Deutschen Bahn. Im Podcast spricht der Politiker über die neue Wasserstoffstrategie der Bundesregierung, wo er Stellschrauben sieht, Wasserstoff in die Umsetzung zu bringen, welche Rolle die Politik hat, welche die Wirtschaft und warum Verhandlungen zum Thema Klima ihn manchmal an Auseinandersetzungen mit Kleinkindern erinnern…
Hören Sie jetzt in unseren Podcast rein!
Messe Berlin GmbH, Jasmin Bumanowski, Director GLOBAL HYDROGENERATION
1. Wer sind Sie?
Ich bin Jasmin Bumanowski, Senior Consultant des CEO und Direktorin von GLOBAL HYDROGENERATION. Gemeinsam mit meinem Kollegen Daniel Barkowski, habe ich das Projekt gestartet.
Wir bei der Messe Berlin verstehen Messen als einen Ort des Austausches, um über Technologie zu sprechen, über Innovation. Messen sind ein Ort, wo Menschen sich treffen, ein Marktplatz, um sich und Ihr Angebot vorzustellen und eben auch über die Entwicklung dieser Produkte zu sprechen. Handshake, Face-to-Face ist dabei sehr wichtig. Das machen wir und dafür steht die Messe Berlin. Wir bieten also eine Plattform für Innovation, Produkte und Ideen.
2. Und wie retten Sie demnächst die Welt?
Mit vielen zukunftsweisenden Projekten und Messen natürlich – aber ganz besonders jetzt mit unserem neuen Projekt GLOBAL HYDROGENERATION!
Wir sind überzeugt, dass wir in der Wirtschaft, der Gesellschaft einen Wandel zu einer CO2-neutralen Wirtschaft brauchen und zwar schnell. Der Name des Projektes ist hier kein Zufall. Es geht uns um die nächste Generation und das global, um mehr soziale Gerechtigkeit, weltweit.
Es ist immer noch so, dass die großen Industrienationen wie Deutschland, aber auch andere europäische Länder einen sehr hohen Energiebedarf haben und weniger industrialisierte Nationen, ärmere Länder, diesen Energiebedarf mit decken müssen. Da brauchen wir faire, gute Lösungen für heute und für morgen. Das wollen wir fördern und unterstützen mit GLOBAL HYDROGENERATION, hybrid auf Messen und online.
Unsere Vision ist es eine Community zu dem Thema CO2-neutrale Wirtschaft mit einem Schwerpunkt auf Wasserstoff aufzubauen. Unser USP mit GLOBAL HYDROGENERATION, also unser besonderer Beitrag, wird dabei der Zugang zu politischen EntscheidungsträgerInnen sein. Das bietet sich aufgrund unseres Standortes in der Hauptstadt an. Wir wollen einen Austausch zwischen Entscheidern und Machern, also Politik und Wirtschaft, fördern. Der Startschuss ist jetzt unser nachhaltiger Stand auf der ILA, vom 22. bis 24. Juni 2022.
3. Worauf freuen Sie sich auf der ILA, auf dem GLOBAL HYDROGENERATION Stand?
Ich freue mich ganz besonders auf unsere tollen Aussteller auf unserem GLOBAL HYDROGENERATION-Stand: die APUS GROUP, die Fraunhofer-Gesellschaft, H2 Berlin und das ZAL TechCenter. Ich freue mich auf den großartigen Austausch und gute Gespräche, um mit den Gästen der ILA und politischen Decision Makers über die zentralen Fragen zu Wasserstoff diskutieren zu können.
Ein echtes Highlight wird dabei der Mittwochabend sein, der 22. Juni. Da veranstalten wir einen Empfang und haben als „Special Guest“ Stefan Gelbhaar, mit einer Paneldiskussion um 19 Uhr auf unserem Stand GLOBAL HYDROGENERATION.
Stefan Gelbhaar ist nicht nur Mitglied des Bundestags und verkehrspolitischer Sprecher für die Grünen, ist also einer der wichtigsten Ansprechpartner zum Thema Mobilität und Energiewende in Deutschland. Zudem wird er Mitglied des Aufsichtsrats der DB Holding. Ich bin sehr gespannt, was er zu den Herausforderungen und Chancen von Wasserstoff sagt, wie er die Rolle der Politik sieht, aber auch die der Wirtschaft. Und dazu gibt es beim Empfang noch Green Whiskey aus Schottland und Stuttgarter Maultaschen aus einer nachhaltigen Manufaktur. Das wird großartig!
H2Berlin, Jörg Buisset, Vorstandvorsitzender
1 . Wer sind Sie?
H2Berlin ist eine Organisation, die sich zum Ziel gesetzt hat, kurzfristig eine nachhaltige Wasserstoffwirtschaft in Berlin hochzufahren.
Wir sind eine Vereinigung der großen Versorger und Entsorger der Hauptstadt und weiterer Wirtschaftshäuser inklusive Start-ups wie unter anderem Vattenfall, Siemens Energy, Gasag, Berliner Stadtwerke, Berliner Wasserwerke, Berliner Stadtreinigung, Storengy, Enertrag, MAN, Deutz AG, Sustainable Hydrogen GmbH, siehe unsere Website H2Berlin.org.
Ich bin der Vorstandsvorsitzende dieser Organisation, Jörg Buisset. Mein Unternehmen, die s-H2 – Sustainable Hydrogen GmbH, ist die Initiatorin von H2Berlin. sH2 ist eine Betreibergesellschaft für nachhaltige Wasserstoffleuchtturmprojekte entlang der gesamten Wertschöpfungskette.
Die sH2 betreibt dabei die Produktionsanlagen für nachhaltigen Wasserstoff, stellt die erforderliche Infrastruktur bereit und betreibt die Geschäftsanwendungen in allen Sektoren: Gebäude, Verkehr und Industrie. Damit stellt die sH2 sicher, dass das was produziert, auch verbraucht wird.
2. Und wie retten Sie demnächst die Welt?
In der Tat hat mich bei der Gründung von H2Berlin und s-H2 – Sustainable Hydrogen angetrieben, dazu beizutragen die Welt zu einem besseren Ort zu machen.
Hinzu kommt mein Anliegen Europa. Die europäische Union mit ihren Werten hat uns über 70 Jahre Frieden, Freiheit, Wohlstand und Sicherheit gegeben. Zunehmend grassierende Nationalismen bedrohen, das was die Großeltern meiner Generation mit aufgebaut haben. Dem stelle ich mich mit meinen Kräften entgegen, indem ich dabei unterstütze, den „Green Deal“ zu realisieren. Das ist das größte jemals initiierte europäische Projekt, das ähnlich wie damals die Montanunion allen Mitgliedern der europäischen Union eine nachhaltige Zukunftsperspektive bringen wird. Kernstück des „Green Deals“ ist die Energiewende und wie bereits erläutert: keine wirtschaftlich und sozial verträgliche Energiewende ohne nachhaltigen Wasserstoff.
H2Berlin wird mit zwei Leuchtturmprojekten in den Sektoren Verkehr und Gebäudeversorgung 9000t Wasserstoff als nachhaltigen Energieträger in das Berliner System bis 2025 einführen. Damit werden wir einen wesentlichen Beitrag leisten, um das „NetZero-Ziel“ der größten Metropole Deutschlands zu erreichen.
Die Energiewende wird dabei ohne die Einführung einer nachhaltigen Wasserstoffökonomie nicht gelingen. Das gilt insbesondere für Berlin. Hier muss über 70 TWh an Energie importiert werden, etwa 95 Prozent. Auch in Zukunft wird sich das kaum verändern. Das Projekt Solar City wird 0,05 Prozent davon abdecken können.
Das heißt: wir werden erneuerbare Energie importiert müssen. Das wird im Wesentlichen über Gasleitungen erfolgen, da hier bestehende Infrastrukturen genutzt werden können. Gasleitung können bis zu 10-mal mehr Energie transportieren als Stromtrassen. Außerdem können Gasleitung im Gegensatz zu Stromtrassen Energie speichern. Das ist gerade in Berlin zwingend erforderlich, da circa die Hälfte der benötigten Energie der Stadt in zwei bis drei Wintermonaten verbraucht wird, also dann, wenn die Stadt über kaum eigene erneuerbare Energie verfügt - falls diese nicht in Form von Wasserstoff gespeichert wird.
3. Worauf freuen Sie sich auf der ILA, auf dem GLOBAL HYDROGENERATION-Stand?
Bei dem Design unseres H2-Leuchtturms im Sektor Verkehr für Berlin spielt der Flughafen BER eine zentrale Rolle. Synthetisches Kerosin wird auf Basis von nachhaltigem H2 erzeugt.
Die neuen großen Flugzeuge werden in absehbarer Zukunft mit H2 betankt werden, die Gebäudeversorgung am BER wird auf H2 als Energieträger zurückgreifen, einige Fahrzeuge der Bodenlogistik werden im Bedarfsfall - zum Beispiel Busse - auf H2-Antriebe umgestellt werden. Roissy-Charles de Gaulle, der Flughafen in Paris, möchte zum H2-Hub in Frankreich werden. Hier suchen wir in Berlin die Partnerschaft.
ZAL TechCenter
1. Wer sind Sie?
Das ZAL TechCenter ist eines der modernsten Forschungszentren für die zivile Luftfahrt weltweit. Rund 600 Mitarbeiter aus über dreißig Unternehmen und Start-ups aus Industrie und Wissenschaft gestalten hier die Zukunft der Luftfahrt.
Die ZAL GmbH ist mit ihrem 60-köpfigen Team das Herzstück des ZAL TechCenters. Wir forschen zu Themen wie Robotik, KI, 3D-Druck, Akustik, Laser Shock Peening oder Wasserstoff. Wir koordinieren den Betrieb von Hallen, Laboren und Forschungseinrichtungen. Wir vernetzen Akteure der Luftfahrt auf unseren lokalen und internationalen Veranstaltungen.
2. Und wie retten Sie demnächst die Welt?
Wasserstoff ist ein wesentlicher Baustein für den Erfolg der emissionsfreien Mobilität. Das gilt auch für die Luftfahrt: Umgewandelt in Strom für Elektromotoren oder als synthetischer Kraftstoff reduziert der Einsatz von Wasserstoff die schädlichen CO2-Emissionen auf ein Minimum - im besten Fall auf Null. Am ZAL forschen wir an der Anwendung und Integration solcher neuen Systeme, Flugzeug-Brennstoffzellensysteme sind eines davon, aber auch andere aeronautische Anwendungen wie unbemannte Luftfahrtsysteme (engl. „unmanned aerial systems“, UAS) stehen in unserem Fokus.
Unsere ILA-Ausstellungsstücke:
Das erste Ausstellungsstück zeigt ein UAS, das von unserem Team unter Verwendung von Brennstoffzellen und komprimiertem Wasserstoff entwickelt und gebaut wurde. Es handelt sich um einen Hexacopter mit einem Höchstabfluggewicht von 17 kg, einschließlich 5 kg Nutzlast und einer getesteten Flugdauer von zwei Stunden. Im Vergleich zu einem batterieelektrisch betriebenen UAS ist die Flugzeit etwa viermal so lang und die Betankung dauert nur wenige Minuten. In einem nächsten Schritt werden wir flüssigen Wasserstoff verwenden und erwarten eine 18-mal längere Flugdauer als mit Batterien.
Wir werden das Projekt auf der ILA am Mittwoch, 22. Juni, ca. 15 Uhr, auch auf der ISC-Bühne vorstellen: “H2 Drohne – How to fly 18 times longer”.
Das zweite Ausstellungsstück ist ein leichter Brennstoffzellenstapel. Er wurde entwickelt, um das Problem des Gewichts in der Luftfahrt zu lösen. Der Leichtbau-Brennstoffzellenstapel besteht aus den üblichen Komponenten, die durch zwei additiv gefertigte Endplatten zusammengehalten werden. Dies ermöglicht ein neues Design, neue Materialien und einen neuen Prozessweg, der bei gleichbleibender Leistung bis zu 50 Prozent des Gewichts der Endplatten einspart. Darüber hinaus ermöglicht das hybride Design die funktionale Integration verschiedener wichtiger Eigenschaften wie mechanische Stabilität, Gasdichtheit, Isolationseigenschaften sowie elektrische Verbindung. Das Ergebnis sind maximale Gewichtseinsparungen bei gleichzeitig optimaler Funktionalität.
Dieses Projekt stellen wir auf der ILA ebenfalls auf der ISC-Bühne vor: Am Freitag, 24. Juni, ca. 11:45 Uhr: “Fuel Cell Stack mit 3D Druck – How to save weight (50% reduction of end plate weight)”.
Um den ökologischen Fußabdruck der Luftfahrt zu verkleinern, muss man jedoch auch auf andere Technologien setzen. Um Produktions- und Wartungsprozesse zu verbessern, forscht das ZAL beispielsweise an der Laserbehandlung zur Verlängerung der Lebensdauer von Bauteilen oder an der Einführung neuer Automatisierungsprozesse.
3. Worauf freuen Sie sich auf der ILA, auf dem GLOBAL HYDROGENERATION-Stand?
Wir suchen Partner, welche die Zukunft der Luftfahrt mitgestalten wollen - unabhängig davon, wie ausgereift ihr Produkt ist.
Wir laden Partner ein, mit uns auf die ZAL zu kommen: um das Potenzial ihres Produkts mit unseren KI- oder Wasserstoff-Experten zu entfalten, um ihre Idee in luftfahrtspezifischen Labors und Prüfständen zu entwickeln und um ihre Meilensteine mit Partnern und Kunden vom Start-up bis zum Original Equipment Manufacturer zu diskutieren.
Wenn Sie wie wir an Wasserstoff glauben, können wir Ihnen voll ausgestattete Wasserstofflabore mit allen technischen und sicherheitsrelevanten Teilen anbieten, um direkt mit unseren Tests zu beginnen. Unsere Experten können Ihnen helfen, die Möglichkeiten von Wasserstoff zu entdecken und Ihre Mitarbeiter dabei unterstützen, Wasserstoff zu verstehen und damit zu arbeiten. Nicht zuletzt können wir gemeinsam die Infrastruktur des TechCenters für das Rapid Prototyping Ihrer Ideen nutzen. Außerdem sind wir Teil des sehr interessanten Hamburger Wasserstoff-Netzwerks mit vielen anderen relevanten Akteuren nicht nur aus der Luftfahrt.
Herone
Wer sind Sie?
Wir haben herone 2018 als Team von Luft- und Raumfahrt- und Leichtbauingenieuren gegründet, die mit Leidenschaft den Status Quo in Frage stellen.
Wir wollen überlegene thermoplastische Verbundprofile verfügbar machen. Dazu nutzen wir den Vorteil von Thermoplasten, passen die Produktleistung an und bringen zusätzliche Funktionalität direkt in das Verbundbauteil.
Das technologische Herzstück ist unsere herone-Technologie. Sie kombiniert automatisiertes Preforming mit effizienten Pressformen, um die Produktion zu skalieren und unseren Kunden kosteneffiziente Lösungen zu bieten. Durch den Einsatz recycelbarer Thermoplaste gehen wir neue Wege, um den Materialkreislauf für Hochleistungsprodukte zu schließen.
Und wie retten Sie demnächst die Welt?
Unsere Vision ist es, innovative Verbundwerkstoffe für ein nachhaltiges Leben zu entwickeln – für eine sauberere Zukunft und ein besseres Leben. Dabei konzentrieren wir uns stark auf die emissionsfreie Luftfahrt, zum Beispiel mit ultraleichten Wasserstoffleitungen.
Worauf freuen Sie sich auf der ILA, auf dem GLOBAL HYDROGENERATION-Stand?
Auf der ILA wollen wir uns mit anderen wasserstofforientierten Unternehmen austauschen, um gemeinsam umfassende Lösungen für die Lieferkette zu entwickeln.
Apus Group
1. Wer sind Sie?
APUS ist als 2014 gegründetes Unternehmen spezialisiert auf Ingenieurdienstleistungen im Flugzeugbau für Airframer. Das Ingenieurbüro und die Produktionsstätten befinden sich auf dem Flugplatz Strausberg, vor den Toren Berlins. Mit seinen 35 Mitarbeitern ist das Unternehmen, das von der EASA als Entwicklungsbetrieb und in naher Zukunft auch als Herstellungsbetrieb zugelassen ist, sowohl in eigenen i-2 und i-5 Projekten als auch als Ingenieurdienstleister für namhafte Unternehmen der Luftfahrtindustrie tätig.
APUS hat sich zum Ziel gesetzt, auch weiterhin ein sauberer Engineering-Dienstleister für die Luftfahrt zu sein. Über die Entwicklung, Produktion und den Verkauf der wasserstoffbetriebenen APUS i-Serie hinaus positioniert sich APUS als führender Anbieter von sauberen Luftfahrtantrieben.
2. Und wie retten Sie demnächst die Welt?
APUS i-2 ist das erste emissionsfreie Flugzeug für den täglichen Gebrauch. Es ist ein viersitziges Flugzeug der normalen Kategorie (CS-23) mit 2.200 kg MTOM (Maximum Take-Off Mass, das Höchstabfluggewicht), einer Reichweite von 500 NM (nautischen Meilen) und einer maximalen Reisegeschwindigkeit von 160 KTAS (Fluggeschwindigkeit) - wettbewerbsfähige Leistungsdaten zu modernen viersitzigen Flugzeugen.
Durch die Verwendung von Wasserstoff als primäre Energiequelle ist die APUS i-2 zu 100 % emissionsfrei. Erreicht wird dies durch das patentierte, strukturell integrierte Wasserstoffspeichersystem von APUS. Es ermöglicht eine bis zu 25 Prozent höhere spezifische Energiedichte im Vergleich zu Standard-Wasserstofftanks und eine 10-mal höhere Energiedichte als bei batterieelektrischen Flugzeugen - und das bei einem geringeren Einsatz seltener Mineralien, die in Batterien verwendet werden.
3. Wonach suchen Sie auf der ILA, dem Stand der Global Hydrogeneration?
Um seine Pläne für eine saubere Luftfahrt umzusetzen, ist APUS offen für neue strategische Partner/Investoren und freut sich darauf, diese auf der ILA zu treffen.
Fraunhofer-Gesellschaft, Prof. Christopher Hebling, Director Business Division Hydrogen Technologies, Co-Director Division Energy Technologies and Systems
1. Wer sind Sie?
Die Fraunhofer-Gesellschaft mit Sitz in Deutschland ist eine der weltweit führenden Organisationen für angewandte Forschung.
Durch exzellente Forschungsergebnisse, erfolgreiche Projekte mit Industriepartnern, Ausgründungen und weltweite Kooperationen setzt Fraunhofer originäre Ideen in Innovationen um, die der Gesellschaft nutzen und die deutsche und europäische Wirtschaft stärken. Mit diesem technologie- und systemorientierten Ansatz werden die Partner in der Industrie bei ihrem erfolgreichen Markteintritt unterstützt. Die wissenschaftliche Arbeit reicht von der Materialforschung bis zur Systemintegration.
Im Fraunhofer-Verbund Wasserstoff bündeln 36 Institute ihre Kräfte, um den Weg für nachhaltigen Wasserstoff und Wasserstoffderivate zu ebnen. Hunderte von Wissenschaftlern und Ingenieuren decken alle notwendigen Forschungsfelder ab, um alle Technologien in der Wertschöpfungskette zu verbessern und die jeweiligen Kosten der Wasserstofferzeugung und des Wasserstofftransports zu quantifizieren.
2. Und wie retten Sie demnächst die Welt?
Als eine der weltgrößten Organisationen für anwendungsorientierte Forschung trägt die Fraunhofer-Gesellschaft mit nachhaltigen Lösungen auf zahlreichen Gebieten zur Zukunftsfähigkeit der Gesellschaft bei. Eine zentrale Rolle spielen dabei Wasserstofftechnologien, die essentiell für den Übergang der Industrie zu einer nachhaltigen Wertschöpfung sind. Sie sind ein wesentlicher Bestandteil strategischer Planungen zur Sicherung einer nachhaltigen Zukunft des Industriestandorts Deutschland. Die Fraunhofer-Kompetenzen umfassen Materialien, Systeme und deren Herstellung und Anwendung in Industrie, Mobilität und Energiewirtschaft. Hinzu kommen Querschnittsthemen wie Sicherheit und Lebensdauer sowie Normung und regulatorische Randbedingungen.
Der Bedarf an Wasserstofftechnologie ist offensichtlich. Im Energiesektor benötigen wir beispielsweise flexible Möglichkeiten, überschüssigen Strom zu speichern, um ihn in Zeiten, in denen Solar- oder Windenergie nicht zur Verfügung stehen, wieder ins Netz einzuspeisen. Wenn die Klimaziele erreicht werden sollen, müssen wir die erneuerbare Stromerzeugung weiter ausbauen.
Dieser Ausbau ist jedoch nur in Verbindung mit der weltweiten Entwicklung und Markteinführung von wasserstoffbasierten Technologien sinnvoll. Zehn-Megawatt-Elektrolyseure können ein Ungleichgewicht zwischen Angebot und Nachfrage im Netz schnell ausgleichen, wenn sie in die Netzknotenpunkte integriert werden. In Zukunft werden sie eine wichtige Funktion bei der Gewährleistung der Netzstabilität übernehmen. Eine Umstellung auf erneuerbare Energien allein wird jedoch nicht ausreichen, um die Netto-Null-Ziele zu erreichen, die in mehr als 100 Ländern ratifiziert oder diskutiert werden.
Darüber hinaus müssen industrielle Prozesse defossilisiert werden, kombiniert mit einer Umstellung auf erneuerbare Ressourcen in der Rohstoffbasis. Aus diesem Grund werden Wasserstofflösungen auch in anderen Bereichen schnell zur ökologisch und ökonomisch sinnvollen Option werden. Schon in wenigen Jahren wird es möglich sein, Stahl CO2-neutral zu produzieren. Und wenn CO2 aus hochkonzentrierten Abgasen abgetrennt und mit Hilfe von Wasserstoff in Grundchemikalien wie Methanol umgewandelt wird, verbessert das nicht nur die Klimabilanz industrieller Prozesse, sondern markiert auch den Beginn einer neuen, nicht mehr auf fossile Ressourcen angewiesenen Produktion.
Fraunhofer bietet hier kompetente Unterstützung, sowohl für die Industrie als auch für die Politik, zum Beispiel in den Leuchtturmprojekten der Bundesregierung H2GIGA, H2MARE und TRANSHYDE. Wir entwickeln nicht nur die dafür notwendige Technologie, sondern erstellen auch Studien zur Marktentwicklung und zur Nachhaltigkeit wie Lebenszyklusanalysen. Angesichts der Tatsache, dass zahlreiche Länder die Wasserstoffwirtschaft vorantreiben wollen, ist es für Deutschland an der Zeit, diese Technologie auf den Markt zu bringen.
3. Worauf freuen Sie sich auf der ILA, auf dem GLOBAL HYDROGENERATION Stand?
"Wenn du schnell sein willst, geh‘ allein. Wenn du weit gehen willst, geh‘ in Gesellschaft." Um Wasserstoff und andere Technologien in eine erfolgreiche Energiewende zu integrieren, braucht es die Perspektive und Erfahrung aller Akteure entlang der Wertschöpfungskette. Am Stand wollen wir uns mit den Machern aus Politik, Wirtschaft und Wissenschaft austauschen, um die besten Lösungen für unsere gemeinsamen Herausforderungen zu entwickeln.